Gopher
23 Dezember 1996

1. WAS KANH ICH DAMIT TUN?
Gopher wurde ursprünglich als Campus Informationssystem für Studenten und Universitärsangehörige entwickelt. Da es der Zweck eines Gophers war, Studenten mit Informationen über Ihr Studium und über wissenschaftliche Errungenschaften zu informieren, sind die meisten Gopher auch auf Universitäten zu finden. Neben "wichtigen" Informationen wie den Speiseplan der Mensa findet man auch wissenschaftliche Dokumente (Papers), Dissertationen und Diplomarbeiten und weiteres wissenschaftliches Material. Sehr viele Gopher Server bieten auch ein Gateway zu *Ftp. Die Fähigkeit Dokumente aller Art anzubieten (Text, Grafiken, Sounddateien, ...) macht Gopher irgendwie zum Vorfahren des *World Wide Web. Der feine, aber wichtige Unerschied ist der, daß die Dokumente nicht direkt im Client betrachtet werden können, sondern hierfür das Programm mit dem die Daten erstellt wurden auf dem lokalen Rechner verfügbar sein muß.

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2. WAS BENÖTIGE ICH DAFÜR ?
Wenn Sie bereits einen Web Browser besitzen, dann können Sie diesen als Gopher Client verwenden oder Sie besorgen sich einen speziellen Gopher *Client an einer der folgenden Adressen:

Win WS Gopher
Win31 BC Gopher
Win31 H Gopher
Apple Internet Mac Software
Apple Mac Helpers
Apple Mac Internet Apps
Apple Turbogopher

BEMERKUNG: Um Ihren *Web Browser als Gopher Client zu verwenden, geben Sie gopher://<adresse> ein, wobei Sie <adresse> durch die Adresse des Gopher Servers ersetzten.

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3. WOHIN KANN ICH MICH VERBINDEN ?
Gopher ist nicht mehr sehr bekannt. Mehr und Mehr Gopher Server werden vom Netz genommen und durch WWW Server ersetzt. Allerdings gibt es noch immer einige interessante Gopher Server am Netz. Eine Liste von solchen Gopher Servern finden Sie unter der folgenden (WWW) Adresse:

* Gopher Jewels

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4. WIE KANN ICH GOPHER VERWENDEN
Wenn Sie Ihren Gopher Client starten und sich zu einem Gopher Server verbinden, dann bekommen Sie eine Art Verzeichnisstruktur zu sehen. Diese Verzeichnisstruktur kann mit der auf Ihrer Festplatte verglichen werden. Es können alle mögliche Dateitypen auf dem Server abgelegt sein; sowohl Textdateien als auch binäre Dateien wie Grafiken oder Sounddateien. Wenn Sie einen grafischen Client benutzen, dann wird unter Umständen der Typ der Datei durch ein kleines Icon angezeigt. Ein Gopher Verzeichnis kann wiederum andere Verzeichnisse beinhalten. Diese Verzeichnisse können sich auf demselben oder auf einem andren Gopher Server befinden. Sie merken davon nur recht wenig.

DATEIEN ANSEHEN
Um eine Datei anzusehen, muß diese heruntergeladen werden. Dazu klicken Sie die gewünschte Datei an. Dann wird die Datei automatisch heruntergeladen. Dabei wird normalerweise eine Fortschrittsanzeige angezeigt. Nachdem die Datei heruntergeladen worden ist, müssen Sie die Datei mit einem entsprechenden Programm ansehen. Der Gopher Client selber hat nicht die Fähigkeit Dateien anzuzeigen - bis auf Textdateien.

UNTERVERZEICHNISSE ANSEHEN
Wie bereits oben erwähnt, kann ein Gopher Verzeichnis weitere Verzeichnisse beinhalten. Wenn Sie einen grafischen Client verwenden, dann werden Verzeichnisse unter Umständen durch ein spezielles Icon repräsentiert. Um nun in ein Unterverzeichnis zu wechseln, brauchen Sie nur darauf zu klicken und der Inhalt des Unterverzeichnisses wird angezeigt. In diesem Unterverzeichnis können sich wiederum weitere Unterverzeichnisse befinden

IN DAS ÜBERGEORDNETE VERZEICHNIS WECHSELN
Wenn Sie wieder in das übergeordnete Verzeichnis wechseln möchten, dann bieten alle Gopher Clients entweder eine spezielle Schaltfläche oder eine spezielle Tastenkombination an. Dann werden wieder die Inhalte des übergeordneten Verzeichnisses geladen.

EIN LESEZEICHEN ANLEGEN
Die meisten Gopher Clients bieten die Möglichkeit, ein Lesezeichen (Bookmark) zu definieren. Dazu müssen Sie nur den entsprechenden Befehl aus dem Menü wählen und das aktuelle Verzeichnis oder auch die aktuelle Datei wird als Bookmark abgelegt. Um wiederum das Verzeichnis anzusehen, welches als Bookmark gespeichert wurde genügt es das Bookmark aus der Bookmarkliste auszuwählen.

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5. EINE FTP SESSION
Viele Gopher Server bieten auch ein *Gateway zu *FTP. Das bedeutet, daß Sie eine FTP Sitzung mit einem Gopher Client durchführen können. Dazu suchen Sie einen Eintrag, der FTP Server, oder FTP Server of your choice heißt. Diese Einträge finden sich normalerweise in einem Gopher Verzeichnis mit Namen other network services oder gateways. Wenn der gewünschte FTP Server ein anonymous Server ist, dann werden Sie automatisch angemeldet. Anschließend sehen Sie die Verzeichnisstruktur des FTP Servers.

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6. SUCHEN IM GOPHERSPACE
Bei vielen Gopher Servern gibt es die Möglichkeit eine Datei zu durchsuchen (nicht nach einer Datei !). Das ist ganz nützlich, wenn man zum Beispiel nach einer Telefonnummer in einem Telefonverzeichnis sucht. Dazu bieten viele Gopher Server eine spezielle Suchfunktion. Diese Suchfunktion kann nur auf solche Dateien angewandt werden, für die Sie implementiert worden ist. Als Suchergebnis wird eine Liste mit Dateien ausgegeben, die den gewünschten Begriff beinhalten.

VERONICA
Um nach einer speziellen Datei auf einem Gopherserver zu suchen, können Sie den *Veronica Suchdienst verwenden. Was *Archie für Dateien auf einem FTP Server ist, ist Veronica für einen Gopher. Diesen Schuchdienst finden Sie im Gopher selber, normalerweise in einem Verzeichnis mit dem namen Search in Gopherspace oder Keyword search. Veronica durchsucht dann eine Datenbank. Manche Gopher Server erlauben nur eine lokale Suche - auf den lokalen Server beschränkt - andere erlauben eine Suche im gesamten Gopherspace. Um nun ein Dokument zu suchen, gehen Sie in das vorher beschriebene Menü und ein kleines Fenster erscheint, indem Sie die Suchbegriffe eingeben können. Ein Leerzeichen zwischen zwei Suchbegriffen wird dabei als ein und interpretiert. Das Suchergebnis wird dann als ein neues Gopherverzeichnis dargestellt.

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7. ZUSÄTZLICHE INFORMATION
Da Gopher anfangs als eine Art wissenschaftliches Informationssystem gedacht war, sind die meisten Dokumente auf einem Gopherserver wissenschaftlicher Natur.


© 1996 Christian Feichtner
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